Kunststofffüllungen
Kunststoffe bzw. Komposite sind zahnfarbene plastische Füllungsmaterialien für die zahnärztliche Behandlung. Sie bestehen aus einer organischen Kunststoffmatrix, die mit anorganischen Füllkörpern versetzt ist. Inzwischen werden Komposits mit einem erhöhten Füllkörpergehalt mit vielversprechenden Ergebnissen auch im Seitenzahnbereich eingesetzt. Vor allem machte aber die Weiterentwicklung der Haftvermittler (Bonding) und die Dentin-Adhäsivtechnik den Einsatz im Seitenzahnbereich möglich.
Vorteile
Nachteile
Die Verarbeitung
von Komposits ist nur bei Trockenlegung möglich. Sie erfolgt mit Watterollen
oder durch Anlegen eines Kofferdams (ein über die Zähne gespanntes
Gummituch). Feuchtigkeit verhindert die Haftung der Komposits an Dentin und
Schmelz.
Komposits können dem Zahn in der Farbe angeglichen werden. So sind sie von den vorhandenen Zähnen nur schwer zu unterscheiden.
Amalgamfüllungen
werden im Zahn durch kleine Unterschnitte befestigt, Dazu kommt, dass Amalgam
zu den wenigen Legierungen gehört, die sich bei der Abbindung ausdehnen.
Das verpressbare Material gehtbis in jede kleinste Unebenheit hinein und sorgt
für einen dichten Abschluss. Bei Kompositfüllungen klebt das Material
regelrecht im Zahn, so dass einerseits nur die kariöse Zahnsubstanz entfernt
werden muss, andererseits durch die adhäsive Befestigung evtl. sogar
eine Stabilisierung des Zahnes erreicht werden kann.
Keramikfüllungen
haben gegenüber Komposits einem hohen Zeitaufwand bei ihrer Herstellung
und werden damit hoher liquidiert.
Das Kompositfüllungsmaterialswird in mehreren Schichten aufgetragen und jeweils mit einer Polymerisationslampe gehärtet, um eine Polymerisationsschrumpfung zu minimieren. Voraussetzung für eine dauerhaft dichte Kompositfüllung ist die adhäsive Befestigung am Zahn durch Anätzen mit Phosphorsäure und Auftragen eines Adhäsivs. Entsprechend ist auch der finanzielle Aufwand gegenüber Amalgamfüllungen höher, wenn auch geringer als bei Einlagefüllungen aus Gold oder Keramik.
Die Zunahme der Kunststofffüllungen fuhrt zur allmählichen Ablösung der Amalgamfüllungen.
Die Verlustrate von Kompositfüllungen betrug nach 7 Jahren 90 %.
Darüber hinaus gibt es inzwischen eine große Auswahl verschiedener Komposite, die sich neben dem Preis auch deutlich in der Qualität unterschieden.
Ob eine Kompositfüllung unter Kofferdam oder ohne Kofferdam gelegt wird, hat Auswirkung auf die Haltbarkeit der Kompositfüllung. Unter Kofferdam gelegte Kompositfüllungen haben eine optimale Verklebung mit dem Zahn, da kein Speichelzutritt stattfindet.
Lichthärtende Komposite sind gegenwärtig am weitesten verbreitet. Durch Beleuchten mit dem blauen Licht einer Polymerisationslampe wird der Polymerisationsprozess gestartet.
Die Vorteile der lichthärtenden Komposits sind der höherer Polymerisationsgrad und damit der verbleibt von weniger Monomer, weswegen diese auch über Jahre stabiler gegen Abrasion oder Verfärbung ist. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Farbstabilität und die insgesamt besseren ästhetischen Ergebnisse. Außerdem können diese Materialien so lange verarbeitet und modelliert werden. Das ermöglicht wiederum eine Mehrschichttechnik, mit der eine Polymerisationsschrumpfung teilweise reduziert werden kann. Wegen der geringen Durchhärtetiefe ist andererseits eine Mehrschichttechnik oft unumgänglich.
Zunächst wird wie bei jeder Füllung eine etwaige alte Füllung sowie die Karies entfernt . Es wird eine Ätzung des Schmelzrandes mit hochprozentiger Phosphorsäure (3537 %) vorgenommen und hiermit dier Schmelzprismen freigelegt, die die Verbindung zwischen Zahn und Füllungsmaterial verbessert. Nach Spülung und Trocknung der Kavität wird ein dünnflüssiges Monomer aufgebracht und mit blauem Licht polymerisiert. Die Komposite werden anschließend schichtweise in die Kavität eingebracht und mit blauem Licht ausgehärtet. Das schichtweise Vorgehen verhindert die Bildung von Randspalten infolge der unvermeidlichen Polymerisationsschrumpfung des Kunststoffs. Abschließend erfolgt die Formgebung, Abtragung und die Politur der Füllung.