Zahnarztpraxis Dr. Salbach


Schnarchen

Lautes Schnarchen kann andererseits ein ernstzunehmendes Zeichen für das gefährliche obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) sein, das zu den schlafbezogeneren Atmungsstörungen zählt. Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe haben im Schlaf wiederholt Atempausen, vereinzelt bis zu einer Minute Dauer und länger, und dies mehrere Hundert mal in einer Nacht. Die Atempausen entstehen dadurch, dass im Rachenbereich die Atemwege kurzfristig vollständig verschlossen werden. Manchmal ist die Ursache auch ein Kollabieren der tiefer liegenden Luftröhre. Risikofaktor Nr. 1 ist Übergewicht. Weitere prädisponierende Faktoren schließen u.a. ein: anatomische Anomalien im Kieferbereich wie z.B. ein zurückstehender Unterkiefer, vergrößerte Gaumen- und Rachenmandeln, ein stark vergrößertes Zäpfchen, Verdickung der Zungenbasis, erschwerte Nasenatmung, Alkoholgenuss und relaxierende Psychopharmaka. Symptome der Erkrankung sind neben dem Hauptmerkmal Schnarchen vor allem erhöhte Morgen- und Tagesmüdigkeit mit exzessiv erhöhter Einschlafneigung, Leistungsschwäche, Abgeschlagenheit, die bereits genannten nächtlichen Atempausen, unruhiger von Weckreaktionen unterbrochener Schlaf , Libido- und Potenzstörungen sowie Depressionen. Wenn die Atmung im Schlaf nicht einwandfrei funktioniert, werden die Organsysteme nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Eine obstruktive Schlafapnoe bedingt nicht nur die vorstehende Symptomatik, sondern sie kann auch Bluthochdruck, Herzversagen sowie Herz und Schlaganfälle auslösen.
Für Ihre Gesundheit ist es wichtig, dass zunächst festgestellt wird, ob Sie lediglich unter primärem Scharchen oder aber an einer obstruktiven Schlafapnoe leiden. Konsultieren Sie deshalb Ihren Arzt. Zur Vorbereitung auf das Arztgespräch sollten Sie den Fragebogen dieser Broschüre am besten zusammen mit Ihrem Partner ausfüllen und diesen zu Ihrem Arzttermin mitbringen. Nach Erfassung Ihrer Krankheitsgeschichte wird Ihr Arzt die oberen Atemwege inspizieren und bei Bedarf zur Ermittlung von Art und Ursache Ihrer Schlafstörungen weitere Untersuchungen veranlassen. Diese können umfassen:
Mit einem ambulanten Screeninggerät zu Hause während des Schlafs Messung der Atemleistung, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, Körperlage und -bewegung sowie der Schnarchgeräusche
Testschlaf im Schlaflabor ("Polysomnographie") mit Bestimmung u.a. folgender Parameter: Schlafphasen (EEG, EMG und EOG), Atemfluss. Atembewegungen, Beinbewegungen, Herzaktivität (EKG), Muskeltonus (EMG), Augenbewegungen (EOG), Körperlage, Sauerstoffsättigung im Blut ("Pulsoxymetrie") sowie Schnarchgeräusche


Abhängig vom Ergebnis der durchgeführten Diagnostik gibt es -ohne Anspruch auf Vollständigkeit- folgende therapeutische Optionen:
Umstellung der Lebensweise, z.B. Gewichtsreduktion, Verbesserung der Schlafhygiene, Reduktion des Alkoholkonsums
Medikamentöse Behandlung, z.B. mit Theophyllin
Gebrauch Aufbissschienen zur Vorverlagerung Ihres Unterkiefers und damit Öffnung der Atemwege. Diese Option ist häufig wirksam bei Zungengrund-Schnarchern o Unterstützende maschinelle Überdruckbeatmung, z.B. mit nCPAPGeräten, zur Offenhaltung bzw. "Schienung" der Atemwege im Schlaf
Chirurgische Intervention, z.B. Entfernung/Verkleinerung der Gaumen- und/oder Rachenmandeln, Beschneidung/Schrumpfung von Zäpfchen, Gaumensegel, und/oder Zungenbasis, Vorverlagerung/ Verlängerung des Unterkiefers.


Aufbissschiene gegen Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer

Wie eine Zahnspange in den Mund eingelegt reduziert eine Aufbissschiene nächtliches Schnarchen und die Atempausen bei obstruktiver Schlafapnoe.
Die Anpassung ist ohne besondere Hilfsmittel vorzunehmen. Nach Erwärmen der Schiene in kochendem Wasser wird die Aufbissschiene an die Ober- und Unterkieferzahnreihe des Patienten mit ca. 50 bis 75 % des maximal möglichen Unterkiefervorschubs angepasst. Falls erforderlich kann eine 2. Anpassung in gleicher Weise vorgenommen werden, um den Sitz zu verbessern. Im vorderen Bereich der Schiene befindet sich ein schlitzförmiges Luftloch, um auch Patienten mit behinderter Nasenatmung eine Nutzung zu ermöglichen.